Ilka Raupach: Erste Entwürfe

„Alles ist Samenkorn“ lautet ein Satz von Novalis, den Ilka Raupach zum Titel ihrer Arbeit machen will. Aus Draht und weißem Papiermachè modellliert sie eine Gruppe überdimensionierter, bis zu einem Meter hohe Samenkörner. „Zumeist sind sie sehr winzig und entziehen sich unserem Blick. Doch bei genauerer Betrachtung offenbart sich ein erstaunlicher Formenreichtum. Jedes Samenkorn ist einzigartig in seiner Gestalt. Die Geste des Säens ist die Ouvertüre zur Geste des Wartens. Was wir tun, bekommt so einen Sinn. Ruhe finden in der Beschäftigung und Auseinandersetzung mit dem Werden und Wachsen in der Natur findet immer mehr Liebhaber und scheint besonders sinnstiftend in der aktuellen Zeit. Samenkörner sind Brücken zwischen dem Vergangenen und der Zukunft. Sie sind die Zukunft der Vergangenheit. In ihnen liegt das Ewige, das Überdauern langer Zeiträume, aber auch zugleich das Flüchtige und Vergängliche“, so die Bildhauerin zu ihrer Arbeit für Großderschau. Die Samenkörner wird sie verstreut auf den Boden des Bahngeländes legen. Was wird aus ihnen hervorgehen?

oben und unten: Aus Holz geschnitzte Samenkörner zeigen die Arbeitsweise der Bildhauerin
„Dorn“, Esche geweißt/ 95 x 40 x 40 cm
Fotos und Skizze: Ilka Raupach

http://www.ilkaraupach.de

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